Magnetische Antenne für das 11m Band
Eine runde Sache… |
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Ein 18 jähriger CB-Funker berichtet von den Problemen in seinem Bekanntenkreis mit grossen CB-Funk Antennen:
Gibt es eigentliche magnetische Antennen für 11m?
128 Hubi
Von der Antennenleistung her sind magnetische Antennen nicht ganz so gut wie Hochantennen, dafür aber auch wesentlich besser handzuhaben. Sie sind rund aufgebaut und erscheinen deswegen nicht so gross wie eine ausgestreckte Vertikalantenne. Der Durchmesser des Ringes beträgt im 11m-Band des CB-Funks ca. 80cm.
extrem schmalbandig |
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Eine besondere Eigenschaft der magnetischen Antennen ist ihre Schmalbandigkeit. Bei einer Hochantenne ist man froh, wenn man über die gesamten 80 (oder mehr) Kanäle eine vernünftige Anpassung erziehlt und ein geringer SWR hat. Die magnetische Antenne dagegen ist je nach Güte nur auf 2-5 CB-Kanälen nutzbar. Ausserhalb dieses Bereichs steigt das Stehwellenverhältnis (SWR) stark an und auch der Empfang ist beeinträchtigt. Dies kann ohne weiteres 2-3 S-Stufen, also über 10 dB in der Signalstärke ausmachen. Die Antenne muß immer auf den Betriebskanal abgestimmt werden. Bei einem Kanalwechsel ohne Neuabstimmung ist die Antenne nicht mehr optimal.
Die Abstimmung erfolgt über einen Drehkondensator. Dabei muss man recht feinfühlig vorgehen, da schon eine halbe Drehung die Resonanz um über ein Megaherz verstellt. Dies sind immerhin 100 CB-Kanäle. Am bessten findet man den Resonanzbereich, indem man einen Träger sendet und das SWR auf diesem Kanal beobachtet. Nun dreht man an dem Kondensator, bis es ein Minimum erreicht. Ist die Antenne nicht in Reichweite, so muss man dies zu zweit erledigen. Wer es nicht so genau nimmt, kann auch eine Glimmlampe, wie hier im Bild, als Abstimmhilfe benutzen. Man stellt einen Träger und dreht solange am Kondensator, bis die Lampe möglichst hell leuchtet. Bei Kanalwechseln im näheren Bereich (2-3 Kanäle) reicht es meist, den Abstimmstab leicht nach links oder rechts zu bewegen. Wichtige Frequenzen können ausserdem markiert werden.
Welchen Vorteil bietet die Schmalbandigkeit?
Wer laufend über die Kanäle dreht, wird keine Freude an der magnetischen Antenne haben. Wer allerdings oft auf einem “Hauskanal” standby ist, dem hilft die Selektivität der Antenne, Störungen von starken Stationen auf anderen Kanälen auszublenden. Somit ist sie auch optimal für Packet-Radio, um z.B. die Störungen durch eigenen Sprechfunkbetrieb auf einem anderen Kanal zu mindern. 10dB können dabei schon eine Menge ausmachen. Eine sauber abgestimmte magnetische Antenne verringert auch die eigenen störenden Aussendungen und verhindert somit z.B. Fernsehstörungen.
Nachteile |
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Ein Nachteil wurde bereits genannt, die Antenne funktioniert nur auf 2-3 Kanälen und muß sonst neu abgestimmt werden. Ein weitere Nachteil ist, dass es sich bei den einfachen Konstruktionen um eine “Schönwetterantenne” handelt. Am Kondensator können nämlich Spannungen bis zu 500V anliegen, auch schon bei normalen 4W Sendeleistung. (Die Glimmlampe leuchtet eben nicht ohne Grund). Vor allem, wer eine erhöhte Sendeleistung benutzt, sollte den Kondensator also tunlichst nicht berühren.
Gerät Wasser zwischen die Platten des Kondensators (z.B. durch Regen oder Tau), so gibt das einen Kurzschluss: Die Antenne funktioniert nicht mehr richtig, die Signalwerte sind viel schwächer als normal. Leider hält sich das Wasser auch sehr gerne noch nach dem Regen in den Platten des Kondensators und trocknet nur langsam. Für den Ausseneinsatz sollte solch eine Antenne also wetterfest gemacht werden.
Wie baut man eine solche Antenne?
Selbstbau ist kein Problem |
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Natürlich könnte man eine solche Antenne fertig kaufen, aber Eigenbau macht viel mehr Spass und schont zudem noch den Geldbeutel. Wer dennoch die Profiversion, wetterfest, mit Fernabstimmung, 7-30 MHz, möchte, wird bei Wimo fündig. Sie kostet allerdings 700 Euro!
Im Eigenbau ist man schon mit weit weniger als einem Zehntel dieses Preises dabei. Deswegen veröffentlichen wir im Folgenden eine gute Bauanleitung von Dirk Unverzagt:
“Der Umfang muss kleiner sein als Lambda/4 der höchsten Betriebsfrequenz (1/4 Lambda von 11m ist 11m/4 = 2,75m). Der Durchmesser ist demnach 2,75m / 3,14 = 0.87m.
Also brauchen wir einen Ring aus Kupferrohr mit einem Durchmesser von 87cm. Dazu nehmen wir Kupferrohr mit 18mm Durchmesser und einer Länge von 3m und biegen einen Ring. Es ist ratsam das Rohr an einem Ende im Schraubstock zusammen zu drücken und das Rohr dan mit Sand zu füllen. Ist das Rohr gefüllt, das zweite Ende ebenfalls zusammendrücken. Rohr von der Rolle eignet sich wesentlich besser als Stangenmaterial, da es schon vorgebogen ist.
Durch das Füllen mit Sand knickt uns das Rohr nicht mehr ein und es sieht dann nicht so hässlich aus.
Nach dem Biegen sägen wir beide Enden ab so das wir eine Länge von 2,75m erhalten. In den nun offenen Enden stecken wir ein Kunststoffrohr oder Kunststoffvollstück, die Länge muss so lang sein, dass wir daran eine Kunststoffplatte befestigen können, auf der unser Drehkondensator befestigt wird.
Der Drehkondensator besteht aus zwei Plattenpacketen die sich ineinander drehen lassen, aber nicht berühren dürfen, also hat er auch nur zwei Anschlüsse. Diese Anschlüsse verbinden wir mit den Enden des Kupferringes. Dazu nehmen wir Kupferdraht. An der gegenüberliegenden Seite des Ringes schrauben wir ebenfalls eine Kunststoffplatte. Mit zwei Schellen o.ä. befestigen wir nun ein Standrohr aus Kunststoff an den beiden Kunsttoffplatten (Mamas Besenstiel tuts auch hi). Ein Ende des Standrohres bekommt einen großen Fuss.
Nun befestigen wir eine PL-Buchse mit einen Winkel an der unteren , also dem Kondensator gegenüberliegenden, Kunststoffplatte so dass der innen Stift nach oben zeigt. Als nächstes brauchen wir nun einen Ring aus Kupferdraht dazu nehmen wir dickes Erdungskabel (dieses GRÜN GELBE) und biegen einen Ring der ein 5tel kleiner ist als unser grosser Ring (17,4 cm).
Ein Ende Schrauben wir an ein Befestigungsloch der PL-Buchse und das andere Ende löten wir an den Mittelstift der PL-Buchse.”
Der Einkoppelring sollte immer auf der gegenüberliegenden Seite des Kondensators sein. Ob das oben oder unten ist, spielt dabei keine Rolle und hängt von den persönlichen Vorlieben und mechanischen Gegebenheiten ab. Besonders wichtig sind gute Verbindungen. Das flachgeklopfte Kupferrohr sollte deswegen mit dem Kondensator verlötet und zusätzlich fest verschraubt werden. Extrem wichtig ist auch die Hochspannungsfestigkeit des Kondensators, denn Funkenüberschläge beim Senden stören garantiert jeden Fernseher!
Genauere Hinweise und Dimensionierungen sind der folgenden Bauskizze zu entnehmen:
(Bitte zum Vergrößern auf das Bild klicken!)
Fazit |
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Magnetische Antennen sind gut. Hochantennen sind besser! Das ist ganz klar. Aber wer keinen Platz für eine Hochantenne hat, oder neben dem Sprechfunk über Hochantenne auch noch Packet-Radio betreiben möchte, ist mit einer magnetischen Antenne garnicht schlecht bedient. Man sagt diesem Antennentyp nach, daß er relativ unempfindlich gegenüber Gegenstände in seiner Nähe ist. So kann man die Antenne durchaus “indoor” vor dem Fenster platzieren. Legt man den Ring um, so hat man einen horizontalen Rundstrahler. Stellt man ihn auf, so strahlt er in zwei Richtungen, senkrecht zu seiner Öffnung. Da gleiche Polarisation sehr wichtig ist, wird man ihn im CB-Betrieb wohl meisstens stehend betreiben, zumal das auch das Ausblenden von Störungen ermöglicht.
Im praktischen Test jedenfalls konnte die Antenne überzeugen. Wunder vollbringt allerdings keine Antenne.
Weiterführende Links:
- Funklab: MagLoop Antennen (ink. Berechnungssoftware)
- Helmut Bensch: Magnetische Antenne u.a. für das 11m Band (Bezug)
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